Der paradoxe erste Schritt: Unterschied zwischen den Versionen
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"Es" zu begreifen, ist noch schwieriger. Denn dazu braucht man über das vertrauensvolle Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen hinaus gemeinsame Muße, um sich mit der eigenen Arbeitssituation zu beschäftigen, sie zu analysieren. Denn es gilt zu erfassen, was genau die Triebkräfte sind, die bei der Arbeit Stress verursachen. Im Übrigen muss man befürchten, dass eine Dynamik gegenseitiger Schuldzuweisung ein vernünftiges Gespräch unmöglich macht. |
"Es" zu begreifen, ist noch schwieriger. Denn dazu braucht man über das vertrauensvolle Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen hinaus gemeinsame Muße, um sich mit der eigenen Arbeitssituation zu beschäftigen, sie zu analysieren. Denn es gilt zu erfassen, was genau die Triebkräfte sind, die bei der Arbeit Stress verursachen. Im Übrigen muss man befürchten, dass eine Dynamik gegenseitiger Schuldzuweisung ein vernünftiges Gespräch unmöglich macht. |
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− | So entfallen die ersten beiden Punkte |
+ | So entfallen die ersten beiden Punkte. Es bleibt der dritte Punkt. Er erlaubt ein Eingreifen, indem ich die stress verursachende Situation unterbreche. Wenn ich von Stress belastet bin, dann kann ich darüber nicht nachdenken. Die Belastung muss unterbrochen werden. Also ist der erste Schritt zunächst die Belastung zu unterbrechen. Das leuchtet unmitelbar ein, und wird auch allgemein zugestanden. Die Unterbrechung durch Urlaub, durch Entspannung, Wellnessanwendung und andere Formen der Zuwendung meist zum eigenen Körper, werden allgemein empfohlen und praktiziert. So holt sich der Körper die Kraft, die nächste Welle der Anstrengung zu überstehen. |
Aber an der Sache ändert sich dadurch nichts. Wer sich so verhält, der versucht, die Sache so, wioe sie ist, möglichst lange auszuhalten. Damit der Körper, die Seeele und der Geist das möglichst lange mitmachen, brauchen sie Erholungsphasen. Das ist im Allgemeinen sicher richtig. Aber es hat einen Haken: An der Situation ändert sich nichts. Es beginnt ein Wettlauf der eigenen Kräfte gegen die stressbelastete Situiation, wer länger aushält. In der Regel ist das die stressbelastete Sitaution, weil sich an ihr nichts ändert. |
Aber an der Sache ändert sich dadurch nichts. Wer sich so verhält, der versucht, die Sache so, wioe sie ist, möglichst lange auszuhalten. Damit der Körper, die Seeele und der Geist das möglichst lange mitmachen, brauchen sie Erholungsphasen. Das ist im Allgemeinen sicher richtig. Aber es hat einen Haken: An der Situation ändert sich nichts. Es beginnt ein Wettlauf der eigenen Kräfte gegen die stressbelastete Situiation, wer länger aushält. In der Regel ist das die stressbelastete Sitaution, weil sich an ihr nichts ändert. |
Version vom 2. April 2008, 09:37 Uhr
Der paradoxe erste Schritt
Mit Kolleginnen und Kollegen über Stress bei der Arbeit zu sprechen, ist scheinbar leicht. Alle beklagen sich über Stress bei der Arbeit. Aber oft tun sie es, um ihre Bedeutung für das Unternehmen, das Team oder die Arbeit überhaupt zu unterstreichen. Oder sie wollen, dass ihnen etwas abgenommen wird. Selten bis niemals ist es möglich, über Stress zu sprechen, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie er zustande kommt und was dagegen zu tun ist.
"Es" zu begreifen, ist noch schwieriger. Denn dazu braucht man über das vertrauensvolle Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen hinaus gemeinsame Muße, um sich mit der eigenen Arbeitssituation zu beschäftigen, sie zu analysieren. Denn es gilt zu erfassen, was genau die Triebkräfte sind, die bei der Arbeit Stress verursachen. Im Übrigen muss man befürchten, dass eine Dynamik gegenseitiger Schuldzuweisung ein vernünftiges Gespräch unmöglich macht.
So entfallen die ersten beiden Punkte. Es bleibt der dritte Punkt. Er erlaubt ein Eingreifen, indem ich die stress verursachende Situation unterbreche. Wenn ich von Stress belastet bin, dann kann ich darüber nicht nachdenken. Die Belastung muss unterbrochen werden. Also ist der erste Schritt zunächst die Belastung zu unterbrechen. Das leuchtet unmitelbar ein, und wird auch allgemein zugestanden. Die Unterbrechung durch Urlaub, durch Entspannung, Wellnessanwendung und andere Formen der Zuwendung meist zum eigenen Körper, werden allgemein empfohlen und praktiziert. So holt sich der Körper die Kraft, die nächste Welle der Anstrengung zu überstehen.
Aber an der Sache ändert sich dadurch nichts. Wer sich so verhält, der versucht, die Sache so, wioe sie ist, möglichst lange auszuhalten. Damit der Körper, die Seeele und der Geist das möglichst lange mitmachen, brauchen sie Erholungsphasen. Das ist im Allgemeinen sicher richtig. Aber es hat einen Haken: An der Situation ändert sich nichts. Es beginnt ein Wettlauf der eigenen Kräfte gegen die stressbelastete Situiation, wer länger aushält. In der Regel ist das die stressbelastete Sitaution, weil sich an ihr nichts ändert.
Dennoch empfehle auch ich eine Unterberrechung der Arbeitsbelastung. Deswegen biete ich den Workshop an einem Kurort an. Ich bitte Sie, Ihre gewohnte Umgebung zu verlassen, sich von allen mit Ihrem Alltag zusammenhängenden Problemen zu distanzieren. Aber ich tue das nicht, damit Sie Ihren Alltag, die Arbeit und Ihr Leben vergessen, sondern umgekehrt: Damit Sie sich damit in Ruhe befassen können. Deswegen ist gerade ein Ort, der die Konzentration auf sich selbst fördert, genau das Richtige: Nicht Montecarleo oder Las Vegas, sondern eben zum Beispiel Bad Mergentheim. Der erste paaradoxe Schritt ist:
Distanzieren Sie sich von Ihrem Alltagsleben und ihrer Arbeit, um sich mit ihrem Alltag und Ihrer Arbeit zu befassen.