Unternehmerfunktionen der zusammenarbeitenden Beschäftigten: Unterschied zwischen den Versionen

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Es ist also nicht der "Arbeitskraftunternehmer", der sich die eigene "nackte" Arbeitskraft unterordnet, sondern es sind in Wirklichkeit, d.h. bei der wirklichen Arbeit, die zusammenarbeitenden Beschäftigten, die sich in ihrer Zusammenarbeit die unternehmerischen Funktionen unterzuordnen lernen (müssen). Sie müssen dies tun, weil diese Entwicklung ihrer produktiven Kraft die Gewinne der Unternehmen erheblich steigert. Daher organisieren die Unternehmen entsprechende Prozesse in den Unternehmen. Die Beschäftigten haben also keine andere Wahl.
 
Es ist also nicht der "Arbeitskraftunternehmer", der sich die eigene "nackte" Arbeitskraft unterordnet, sondern es sind in Wirklichkeit, d.h. bei der wirklichen Arbeit, die zusammenarbeitenden Beschäftigten, die sich in ihrer Zusammenarbeit die unternehmerischen Funktionen unterzuordnen lernen (müssen). Sie müssen dies tun, weil diese Entwicklung ihrer produktiven Kraft die Gewinne der Unternehmen erheblich steigert. Daher organisieren die Unternehmen entsprechende Prozesse in den Unternehmen. Die Beschäftigten haben also keine andere Wahl.
   
Aber die Beschäftigten können nicht nur nicht anders; es ist auch gut, dass sie die Unternehmerfunktion gemeinschaftlich wahrzunehmen lernen. Denn die Unternehmerfunktion besteht dem Inhalte nach darin, die eigene Arbeitskraft in Bezug zu setzen zur gesellschaftlichen Gesamtarbeit, ausgedrückt zunächst in dem Wert des Produkts, dann aber auch in dem Mehrwert, den die Arbeitskraft in ihrer wirklichen Anwendung schafft und dem Wert des Produkts hinzufügt, sowie schließlich in den Gewinnen der Unternehmen. Die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit eines Beschäftigten wird - aufgrund der kapitalistischen Produktionsverhältnisse - in seiner Profitabilität für das Unternehmen dargestellt, für das er arbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Unternehmerfunktion in der eigenen Arbeit ist also die - durch die Brille und Funktion des Kapitalismus betrachtete - bearbeitete gesellschaftliche Bedeutung der eigenen Arbeit. Die Arbeit, die frau oder man tut, ist zwar dem Inhalt nach gesellschaftliche Arbeit, weil in ihr eine Gesamtheit der Individuen gemeinschaftlich an einem Produkt arbeitet, der ökonomischen Form nach aber Resultat einer privat betriebenen produktiven Tätigkeit. Das Produkt gehört dem der ökonomischen Form nach "eigentlich" Tätigen, d.h. dem sogenannten Arbeitgeber, als dessen Tun das Tun der Beschäftigten erscheint. Der ökonomischen Form nach ist das Produkt der Beschäftigten "Produkt des Arbeitgebers", aber in Wirklichkeit ist es von den Beschäftigten erarbeitet. Sie verfügen jedoch nicht über das Eigentum an Produktionsmittel, das erforderlich ist, um das Produkt im eigentlichen Sinne "selbst" zu produzieren. Solange die Beschäftigten dieses Bewusstsein von sich selbst nicht haben, dass sie selbst die Produzenten dessen sind, was sie bedroht (Individualisierung, Globalisierung, etc.) Erst wenn die Beschäftigten sich damit auseinandersetzen, was sie tun und wie sie es tun, erst dann kann Burnout überwunden werden: Dann haben die Beschäftigten - zumindest einige - gelernt, selbst die Gesellschaftlichkeit ihrer Arbeit zu organisieren. Zu dieser Entwicklung zwingt Burnout und leitet die Beschäftigung mit Burnout an.
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Aber die Beschäftigten können nicht nur nicht anders; es ist auch gut, dass sie die Unternehmerfunktion gemeinschaftlich wahrzunehmen lernen. Denn die Unternehmerfunktion besteht dem Inhalte nach darin, die eigene Arbeitskraft in Bezug zu setzen zur gesellschaftlichen Gesamtarbeit, ausgedrückt zunächst in dem Wert des Produkts, dann aber auch in dem Mehrwert, den die Arbeitskraft in ihrer wirklichen Anwendung schafft und dem Wert des Produkts hinzufügt, sowie schließlich in den Gewinnen der Unternehmen. Die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit eines Beschäftigten wird - aufgrund der kapitalistischen Produktionsverhältnisse - in seiner Profitabilität für das Unternehmen dargestellt, für das er arbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Unternehmerfunktion in der eigenen Arbeit ist also die - durch die Brille und Funktion des Kapitalismus betrachtete - bearbeitete gesellschaftliche Bedeutung der eigenen Arbeit. Die Arbeit, die frau oder man tut, ist zwar dem Inhalt nach gesellschaftliche Arbeit, weil in ihr eine Gesamtheit der Individuen gemeinschaftlich an einem Produkt arbeitet, der ökonomischen Form nach aber Resultat einer privat betriebenen produktiven Tätigkeit. Das Produkt gehört dem der ökonomischen Form nach "eigentlich" Tätigen, d.h. dem sogenannten Arbeitgeber, als dessen Tun das Tun der Beschäftigten erscheint. Der ökonomischen Form nach ist das Produkt der Beschäftigten "Produkt des Arbeitgebers", aber in Wirklichkeit ist es von den Beschäftigten erarbeitet. Sie verfügen jedoch nicht über das Eigentum an Produktionsmittel, das erforderlich ist, um das Produkt im vollen Sinne - dem Inhalte wie der ökonomischen Form nach - selbst zu produzieren. Solange die Beschäftigten dieses Bewusstsein von sich selbst nicht haben, dass sie selbst die Produzenten dessen sind, was sie bedroht (Individualisierung, Globalisierung, etc.) werden sie sich um ihr Produkt auch nicht kümmern. Erst wenn die Beschäftigten sich damit auseinanderzusetzen beinnen, was sie tun und wie sie es tun, erst dann kann Burnout überwunden werden: Dann haben die Beschäftigten - zumindest einige - gelernt, selbst die Gesellschaftlichkeit ihrer Arbeit zu organisieren. Zu dieser Entwicklung zwingt Burnout und leitet die Beschäftigung mit Burnout an.
   
In diesem Sinne ist es gut, dass sich die Beschäftigten gemeinschaftlich mit der Unternehmerfunktion beschäftigten müssen, auch wenn dies nicht Burnout verhindeert, sondern geradezu produziert. Denn Burnout zwingt dazu, die Unternehmerfunktion nicht nur im Sinne des Unternehmns gut wahrnehmen zu können, sondern auch dazu, selbst mit der gemeinschaftlichen Unternehmerfunktion sich - zum eigenen Wohl - auseinandersetzen zu können. Die Unternehmerfunktion im Dienste des Unternehmens wahrnehmen ist das Eine, aber dabei auf sich selbst aufpassen zu lernen, ist das Andere, was die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam lernen müssen, um Burnout zu vermeiden. Das ist wie beim Sprechen-Lernen: Wenn ein Kind sprechen gelernt hat, weiß es noch lange nicht, wnn es was sagen sollte, wie alle Eltern beim Besuch der Schwiegereltern immmer mal wieder schmerzlich feststellen müssen. ABer dennoch entsteht das Problem, wasnn man was sagen sollte, erst, wenn das Kind sprechen kann, und zweitens wird niemand daraus, dass es nicht von vorneherein weiß, wann es was zu sagen hat, schließen, dass es anm bessten gar nicht erst zu sprechen lernt. Im Gegenteil wird jeder hoffen, das das Kind schnell sprechen, und dann möglichst schnell lernt, wann es was sagen sollte.
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In diesem Sinne ist es gut, dass sich die Beschäftigten gemeinschaftlich mit der Unternehmerfunktion beschäftigten müssen, auch wenn dies nicht Burnout verhindert, sondern geradezu produziert. Denn Burnout zwingt dazu, die Unternehmerfunktion nicht nur im Sinne des Unternehmens gut wahrnehmen zu können, sondern auch dazu, selbst mit der gemeinschaftlichen Unternehmerfunktion sich - zum eigenen Wohl - auseinandersetzen zu können. Die Unternehmerfunktion im Dienste des Unternehmens wahrnehmen ist das eine, aber dabei auf sich selbst aufpassen zu lernen, ist das andere, was die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam lernen müssen, um Burnout zu vermeiden. Das ist wie beim Sprechen-Lernen: Wenn ein Kind sprechen gelernt hat, weiß es noch lange nicht, wann es was sagen sollte, wie alle Eltern beim Besuch der Schwiegereltern immer mal wieder schmerzlich feststellen müssen. Aber erstens entsteht das Problem, wann man was sagen sollte, erst, wenn das Kind sprechen kann, und zweitens wird niemand daraus, dass es nicht von vornherein weiß, wann es was zu sagen hat, schließen, dass es am besten gar nicht erst zu sprechen lernt. Im Gegenteil wird jeder hoffen, das das Kind schnell sprechen, und dann möglichst schnell lernt, wann es was sagen sollte.
   
So ist es auch mit der Unternehmerfunktion: Es gejht darum, möglichst schnell zu lernen, mit der Unternehmerfunktion möglichst bewusst umzugehen.
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So ist es auch mit der Unternehmerfunktion: Es geht darum, möglichst schnell zu lernen, mit der Unternehmerfunktion möglichst bewusst umzugehen.
   
   

Aktuelle Version vom 4. Januar 2013, 11:18 Uhr

Unternehmerfunktionen der zusammenarbeitenden Beschäftigten

Es ist also nicht der "Arbeitskraftunternehmer", der sich die eigene "nackte" Arbeitskraft unterordnet, sondern es sind in Wirklichkeit, d.h. bei der wirklichen Arbeit, die zusammenarbeitenden Beschäftigten, die sich in ihrer Zusammenarbeit die unternehmerischen Funktionen unterzuordnen lernen (müssen). Sie müssen dies tun, weil diese Entwicklung ihrer produktiven Kraft die Gewinne der Unternehmen erheblich steigert. Daher organisieren die Unternehmen entsprechende Prozesse in den Unternehmen. Die Beschäftigten haben also keine andere Wahl.

Aber die Beschäftigten können nicht nur nicht anders; es ist auch gut, dass sie die Unternehmerfunktion gemeinschaftlich wahrzunehmen lernen. Denn die Unternehmerfunktion besteht dem Inhalte nach darin, die eigene Arbeitskraft in Bezug zu setzen zur gesellschaftlichen Gesamtarbeit, ausgedrückt zunächst in dem Wert des Produkts, dann aber auch in dem Mehrwert, den die Arbeitskraft in ihrer wirklichen Anwendung schafft und dem Wert des Produkts hinzufügt, sowie schließlich in den Gewinnen der Unternehmen. Die gesellschaftliche Bedeutung der Arbeit eines Beschäftigten wird - aufgrund der kapitalistischen Produktionsverhältnisse - in seiner Profitabilität für das Unternehmen dargestellt, für das er arbeitet. Die Auseinandersetzung mit der Unternehmerfunktion in der eigenen Arbeit ist also die - durch die Brille und Funktion des Kapitalismus betrachtete - bearbeitete gesellschaftliche Bedeutung der eigenen Arbeit. Die Arbeit, die frau oder man tut, ist zwar dem Inhalt nach gesellschaftliche Arbeit, weil in ihr eine Gesamtheit der Individuen gemeinschaftlich an einem Produkt arbeitet, der ökonomischen Form nach aber Resultat einer privat betriebenen produktiven Tätigkeit. Das Produkt gehört dem der ökonomischen Form nach "eigentlich" Tätigen, d.h. dem sogenannten Arbeitgeber, als dessen Tun das Tun der Beschäftigten erscheint. Der ökonomischen Form nach ist das Produkt der Beschäftigten "Produkt des Arbeitgebers", aber in Wirklichkeit ist es von den Beschäftigten erarbeitet. Sie verfügen jedoch nicht über das Eigentum an Produktionsmittel, das erforderlich ist, um das Produkt im vollen Sinne - dem Inhalte wie der ökonomischen Form nach - selbst zu produzieren. Solange die Beschäftigten dieses Bewusstsein von sich selbst nicht haben, dass sie selbst die Produzenten dessen sind, was sie bedroht (Individualisierung, Globalisierung, etc.) werden sie sich um ihr Produkt auch nicht kümmern. Erst wenn die Beschäftigten sich damit auseinanderzusetzen beinnen, was sie tun und wie sie es tun, erst dann kann Burnout überwunden werden: Dann haben die Beschäftigten - zumindest einige - gelernt, selbst die Gesellschaftlichkeit ihrer Arbeit zu organisieren. Zu dieser Entwicklung zwingt Burnout und leitet die Beschäftigung mit Burnout an.

In diesem Sinne ist es gut, dass sich die Beschäftigten gemeinschaftlich mit der Unternehmerfunktion beschäftigten müssen, auch wenn dies nicht Burnout verhindert, sondern geradezu produziert. Denn Burnout zwingt dazu, die Unternehmerfunktion nicht nur im Sinne des Unternehmens gut wahrnehmen zu können, sondern auch dazu, selbst mit der gemeinschaftlichen Unternehmerfunktion sich - zum eigenen Wohl - auseinandersetzen zu können. Die Unternehmerfunktion im Dienste des Unternehmens wahrnehmen ist das eine, aber dabei auf sich selbst aufpassen zu lernen, ist das andere, was die Kolleginnen und Kollegen gemeinsam lernen müssen, um Burnout zu vermeiden. Das ist wie beim Sprechen-Lernen: Wenn ein Kind sprechen gelernt hat, weiß es noch lange nicht, wann es was sagen sollte, wie alle Eltern beim Besuch der Schwiegereltern immer mal wieder schmerzlich feststellen müssen. Aber erstens entsteht das Problem, wann man was sagen sollte, erst, wenn das Kind sprechen kann, und zweitens wird niemand daraus, dass es nicht von vornherein weiß, wann es was zu sagen hat, schließen, dass es am besten gar nicht erst zu sprechen lernt. Im Gegenteil wird jeder hoffen, das das Kind schnell sprechen, und dann möglichst schnell lernt, wann es was sagen sollte.

So ist es auch mit der Unternehmerfunktion: Es geht darum, möglichst schnell zu lernen, mit der Unternehmerfunktion möglichst bewusst umzugehen.



Der sogenannte "Arbeitskraftunternehmer"