Wie kommt es zu Burnout?: Unterschied zwischen den Versionen

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(Wie kommt es zu Burnout?)
 
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==Wie kommt es zu Burnout?==
 
==Wie kommt es zu Burnout?==
   
Die eben zitierte Definition von Burnout besagtdazu folgendes: Burnout entwickelt sich möglicherweise dann, wenn die "Intentionen" und die "Realität" des Jobs nicht übereinstimmen. Die Intentionen darf man den Menschen zuschreiben, die der Arbeit nachgehen, oder um deren Arbeit es sich genaugenommen handelt. Die Realität ist das Unternehmen und die Bedingungen, unter denen sie arbeiten.
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Die eben zitierte Definition von Burnout besagt dazu folgendes: Burnout entwickelt sich möglicherweise dann, wenn die "Intentionen" und die "Realität" der Arbeitstätigkeit nicht übereinstimmen. Die Intentionen darf man den Menschen zuschreiben, die der Arbeit nachgehen, oder - genauer - um deren Arbeit es sich handelt. Die "Realität" ist das Unternehmen, in der Burnoutforschung zumeist "Organisation" genannt, und die Bedingungen, unter denen sie arbeiten.
   
Die Vorstellungen der Menschen passen nciht zu dem, was sie unter den gegebenen Bedingungen wirklich tun. Aber nach der Definition ist dies nur eine Bedingung, unter der Burnout entsteht. Eine zweite Bedingung ist, dass daraus eine bestimmte "psychologische Verfassung" entsteht. Das braucht Zeit. Die Bedrohung muss daher ignoiriert werden. Diese Setiute der mangelnden Auseinandersetzung mit der Gefahr erwähnt die Definition ausdrücklich. Die gefahr bleibt lange unbemerkt, und also auch das hzugrundeliegende Problem unbearbeitet. Dazu trägt auch bei, dass die Bewältigungsformen, die tatsächlich ggewählt werden, "unangemessen" sind. Die Betroffenen verkennen also nicht nur die Bedrohung, sondern versuchen ihrer auch mit Miotteln Herr zu werden, die ungeeignet sind, das Problem zu lösen. Som verstricken sie sich noch tiefer in das Phänomen. Burnout wird daher als "sich selbst perpetuierend" bezeichnet. Es bedarf deswegen auch oft äußerer Hilfe, um dem Burnout zu entkommen.
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Die Vorstellungen der Menschen passen nicht zu dem, was sie unter den gegebenen Bedingungen wirklich tun. Aber nach der Definition ist dies nur eine Bedingung, unter der Burnout entsteht. Eine zweite Bedingung ist, dass daraus eine bestimmte "psychologische Verfassung" entsteht. Das braucht Zeit. Voraussetzung des Burnout-Prozesses ist es daher auch, dass die Bedrohung ignoriert wird. Diese Seite der mangelnden Auseinandersetzung mit der Gefahr erwähnt die Definition ausdrücklich. Die Gefahr bleibt lange unbemerkt, und also bleibt auch das zugrunde liegende Problem unbearbeitet. Da die Formen der Bewältigung, die tatsächlich gewählt werden, "unangemessen" sind, kommt auch von dieser Seite keine Entlastung. Wenn ich auf dem Weg zu Burnout bin, verkenne ich nicht nur die Bedrohung, sondern versuche zudem, ihrer mit Mitteln Herr zu werden, die ungeeignet sind, das Problem zu lösen. So verstricke ich mich oft noch tiefer in das Phänomen. Burnout wird daher als "sich selbst perpetuierend" bezeichnet. Es bedarf deswegen oft äußerer Hilfe, um dem Burnout zu entkommen.
   
Interessant ist an der Definition, dass sie Burnout als eine "mentale Verfassung" kennzeichnet. Sie will den Begriff Krankheit vermeiden. Unddas ist gut und richtig. Aber sie rückt nicht das wirkliche Verhältnis der Menschen, die der Arbeit nachgehen, und den Bedingungen der Arbeit in den Mittelpunkt, sondern mehr oder weniger die geistige Einstelljung des oder der von Burnout Betzroffenen selbst. Das Phänomen wird zu einer "mentalen Einstellung" verdünnt, wenn auch zu einer lang andauernden. Da liegt es nahe, mit mentalen Veränddeerungen zu reagieren. Aber die Erfahrung zeigt, dass gerade das nicht ausreicht. Oft ist es auch sio, dass individuelle Verhaltensänderungen an einem vorausgesetzten "Arbeitsplatz nichts an dem Problem "Burnout" verändern. Es handelt sich zumeist nicht um eine Frage ddeer mentalen Einstellung, sondern um eine Frage der Auseinandersetzung mit den wirklchen Arbeitsbedingungen.
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Die Definition, kennzeichnet Burnout als eine "mentale Verfassung". Der Begriff Krankheit wird vermieden. Das ist gut und richtig. Aber die Definition rückt nicht das wirkliche Verhältnis der Menschen, die der Arbeit nachgehen, zu den Bedingungen der Arbeit in den Mittelpunkt, sondern mehr oder weniger meine geistigen oder psychisch bedingten Einstellungen, wenn ich der Gefahr des Burnout ausgesetzt bin. Burnout wird zu einer - lang andauernden - "mentalen Einstellung" verdünnt. Da liegt es nahe, mit "mentalen" Veränderungen zu reagieren. Aber die Erfahrung zeigt, dass das nicht ausreicht. Individuelle Verhaltensveränderungen von mir an einem vorausgesetzten "Arbeitsplatz" mildern zwar die Bedrohung. Aber es handelt sich fast nie um eine Frage meiner mentalen Einstellung. Es geht zumeist um eine Auseinandersetzung mit den wirklichen Arbeitsbedingungen.
   
Die Menschen, die Burnout bekommen, erfahren an sich den Widerspruch zwischen den endlichen Möglichkeiten der Menschen, sich für einen Zweck einzusetzen, und den - im Prinzip unendlichen - Anforderungen von Organisationen, speziell von gewinnorientierten Unternehmen. SUnd sie erfahren die Grenze des Prinzips, mit dem in unserer Gesellschaft heute dieser Widerspruch bewältigt werden soll, nämlich des Prinzip "Management". Burnout signalisiert eine Grenze des Meanagements von Funktionen, denenn sich die Individuen unterordnuen sollen. Gerade umgekehrt aber reagieren die meisten vorgeschlagenen Umgangsweisen mit dem Problem Burnout: Sie setzuen auf ein besseres Selbstmanagement. Das ist die Grundfrage in der Auseinandersetzung mit Burnout:
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Wenn ich Burnout bekomme, erfahre ich an mir selbst einen Widerspruch zwischen meinen - als endlichen aufgefassten - Möglichkeiten, mich für einen - von der "Organisation" vorausgesetzten - Zweck einzusetzen, und den - im Prinzip unendlichen - Anforderungen von "Organisationen", speziell von gewinnorientierten Unternehmen. Mit diesem Widerspruch wird in unserer Gesellschaft so umgegangen, dass er "gemanaged" wird, oder auf deutsch, dass er "gestaltet" wird. Insofern erfahre ich, wenn ich Burnout bekomme, die Grenzen des Managements am eigenen Leben, an mir selbst. Burnout signalisiert eine Grenze des Managements von Funktionen, denen ich mich als Individuum in meiner Arbeit unterordnen muss. Gerade umgekehrt aber reagieren die meisten Vorschläge, wie man Burnout vermeiden kann: Sie setzen auf ein besseres "Selbstmanagement". Das ist die Grundfrage in der Auseinandersetzung mit Burnout:
 
- Ist Burnout ein Zeichen für ein mangelndes Selbstmanagement?
 
- Ist Burnout ein Zeichen für ein mangelndes Selbstmanagement?
 
oder
 
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- Ist Burnout ein Zeichen für die Grenze des managementförmigen Umgangs mit den Menschen, mit den Individuen?
 
- Ist Burnout ein Zeichen für die Grenze des managementförmigen Umgangs mit den Menschen, mit den Individuen?
   
'''Der Ansatz: Meine Zeit ist mein Leben! behauptet eindeutig das Zweite.''' So ist auch die entsprechenddee Bewältigungsstrategie angelegt: Es geht nicht um Fortsetzung des Managements gegen sich selbst, sondern um Auseinandersetzung mit dem Management und seinen Folgen an den Individuen.
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'''Der Ansatz: Meine Zeit ist mein Leben! behauptet eindeutig das Zweite.''' So ist auch die entsprechende Antwort angelegt: Es geht nicht um die eigenhändige Fortsetzung des Managements an sich selbst, indem man es nun auch auf sich selbst anwendet, sondern um die Auseinandersetzung mit dem Management und seinen Folgen bei mir selbst, "als Individuum".
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Dazu kann ein kleiner [[Exkurs zu den Voraussetzungen des Selbstmanagements]] vielleicht hilfreich sein.
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[[Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout]]

Aktuelle Version vom 16. Mai 2011, 11:02 Uhr

Wie kommt es zu Burnout?

Die eben zitierte Definition von Burnout besagt dazu folgendes: Burnout entwickelt sich möglicherweise dann, wenn die "Intentionen" und die "Realität" der Arbeitstätigkeit nicht übereinstimmen. Die Intentionen darf man den Menschen zuschreiben, die der Arbeit nachgehen, oder - genauer - um deren Arbeit es sich handelt. Die "Realität" ist das Unternehmen, in der Burnoutforschung zumeist "Organisation" genannt, und die Bedingungen, unter denen sie arbeiten.

Die Vorstellungen der Menschen passen nicht zu dem, was sie unter den gegebenen Bedingungen wirklich tun. Aber nach der Definition ist dies nur eine Bedingung, unter der Burnout entsteht. Eine zweite Bedingung ist, dass daraus eine bestimmte "psychologische Verfassung" entsteht. Das braucht Zeit. Voraussetzung des Burnout-Prozesses ist es daher auch, dass die Bedrohung ignoriert wird. Diese Seite der mangelnden Auseinandersetzung mit der Gefahr erwähnt die Definition ausdrücklich. Die Gefahr bleibt lange unbemerkt, und also bleibt auch das zugrunde liegende Problem unbearbeitet. Da die Formen der Bewältigung, die tatsächlich gewählt werden, "unangemessen" sind, kommt auch von dieser Seite keine Entlastung. Wenn ich auf dem Weg zu Burnout bin, verkenne ich nicht nur die Bedrohung, sondern versuche zudem, ihrer mit Mitteln Herr zu werden, die ungeeignet sind, das Problem zu lösen. So verstricke ich mich oft noch tiefer in das Phänomen. Burnout wird daher als "sich selbst perpetuierend" bezeichnet. Es bedarf deswegen oft äußerer Hilfe, um dem Burnout zu entkommen.

Die Definition, kennzeichnet Burnout als eine "mentale Verfassung". Der Begriff Krankheit wird vermieden. Das ist gut und richtig. Aber die Definition rückt nicht das wirkliche Verhältnis der Menschen, die der Arbeit nachgehen, zu den Bedingungen der Arbeit in den Mittelpunkt, sondern mehr oder weniger meine geistigen oder psychisch bedingten Einstellungen, wenn ich der Gefahr des Burnout ausgesetzt bin. Burnout wird zu einer - lang andauernden - "mentalen Einstellung" verdünnt. Da liegt es nahe, mit "mentalen" Veränderungen zu reagieren. Aber die Erfahrung zeigt, dass das nicht ausreicht. Individuelle Verhaltensveränderungen von mir an einem vorausgesetzten "Arbeitsplatz" mildern zwar die Bedrohung. Aber es handelt sich fast nie um eine Frage meiner mentalen Einstellung. Es geht zumeist um eine Auseinandersetzung mit den wirklichen Arbeitsbedingungen.

Wenn ich Burnout bekomme, erfahre ich an mir selbst einen Widerspruch zwischen meinen - als endlichen aufgefassten - Möglichkeiten, mich für einen - von der "Organisation" vorausgesetzten - Zweck einzusetzen, und den - im Prinzip unendlichen - Anforderungen von "Organisationen", speziell von gewinnorientierten Unternehmen. Mit diesem Widerspruch wird in unserer Gesellschaft so umgegangen, dass er "gemanaged" wird, oder auf deutsch, dass er "gestaltet" wird. Insofern erfahre ich, wenn ich Burnout bekomme, die Grenzen des Managements am eigenen Leben, an mir selbst. Burnout signalisiert eine Grenze des Managements von Funktionen, denen ich mich als Individuum in meiner Arbeit unterordnen muss. Gerade umgekehrt aber reagieren die meisten Vorschläge, wie man Burnout vermeiden kann: Sie setzen auf ein besseres "Selbstmanagement". Das ist die Grundfrage in der Auseinandersetzung mit Burnout:

- Ist Burnout ein Zeichen für ein mangelndes Selbstmanagement?

oder

- Ist Burnout ein Zeichen für die Grenze des managementförmigen Umgangs mit den Menschen, mit den Individuen? 

Der Ansatz: Meine Zeit ist mein Leben! behauptet eindeutig das Zweite. So ist auch die entsprechende Antwort angelegt: Es geht nicht um die eigenhändige Fortsetzung des Managements an sich selbst, indem man es nun auch auf sich selbst anwendet, sondern um die Auseinandersetzung mit dem Management und seinen Folgen bei mir selbst, "als Individuum".

Dazu kann ein kleiner Exkurs zu den Voraussetzungen des Selbstmanagements vielleicht hilfreich sein.

Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout