Was bedeutet "indirekte Steuerung" im Unternehmen?: Unterschied zwischen den Versionen

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== Was bedeutet indirekte Steuerung im Unternehmen?==
 
== Was bedeutet indirekte Steuerung im Unternehmen?==
   
"Indirekte Steuerung" ist ein Bild aus der Biotechnologie. In der Biotechnologie werden Lebensprozesse von Lebewesen so gesteuert, dass sie "wie von selbst" etwas tun, was im Sinne der Menschen ist, die diese Lebewesen für ihre Zwecke einsetzen. Dabei werden die Lebewesen nicht trainiert, sondern ihre künstlich eingerichtete "Umwelt" wird vom Biotechnologen so eingerichtet oder modifiziert, dass die Lebensprozesse dieses Lebewesens von selbst zu den gewünschten Resultaten führen. (Berühmte Beispiele dafür sind die Wirkungen des Hefepilzes im Brotteig, der Bierhefe beim Bierbrauen oder des Kefirpilzes.) Die Aufgabe des Biotechnologen ist es, die "Umwelt"-Bedingungen so einzurichten, dass das gewünschte Produkt tatsächlich entsteht. Er erreicht das durch die Modifikation der Bedingungen, die das Lebewesen als seine Umwelt vorfindet. (Er erhöht die Temperatur, er erhöht den Anteil an x in der Umwelt-Atmosphäre etc.) Durch die Modifikation der Bedingungen des Tuns der Lebewesen steuert er indirekt (nicht durch Anweisung, sondern durch über die Modifikation der Umwelt-Bedingungen gelieferte "Informationen"), was geschieht. "Indirekt" ist diese Steuerung, weil sie nicht das Verhalten selbst dirigiert, sondern sich auf die Kraftentfaltung der Lebewesen verlässt. Die indirekte Steuerung steuert allerdings durch die Modifikation der Bedingungen, unter denen das Lebewesen lebt.
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"Indirekte Steuerung" ist ein Bild aus der Biotechnologie. In der Biotechnologie werden Lebensprozesse von Lebewesen so gesteuert, dass sie "wie von selbst" etwas tun, was im Sinne der Menschen ist, die diese Lebewesen für ihre Zwecke einsetzen. Dabei werden die Lebewesen nicht trainiert, sondern ihre künstlich eingerichtete "Umwelt" wird vom Biotechnologen so eingerichtet oder modifiziert, dass die Lebensprozesse dieses Lebewesens "wie von selbst" zu den gewünschten Resultaten führen. (Berühmte Beispiele dafür sind die Wirkungen des Hefepilzes im Brotteig, der Bierhefe beim Bierbrauen oder des Kefirpilzes.) Die Aufgabe des Biotechnologen ist es, die "Umwelt"-Bedingungen so einzurichten, dass das gewünschte Produkt tatsächlich entsteht. Er erreicht das durch die Modifikation der Bedingungen, die das Lebewesen als seine Umwelt vorfindet. (Er erhöht die Temperatur, er erhöht den Anteil an x in der Umwelt-Atmosphäre etc.) Durch die Modifikation der Bedingungen des Tuns der Lebewesen steuert er indirekt (nicht durch Anweisung, sondern durch über die Modifikation der Umwelt-Bedingungen gelieferte "Informationen"), was geschieht. "Indirekt" ist diese Steuerung, weil sie nicht das Verhalten selbst dirigiert, sondern sich auf die Kraftentfaltung der Lebewesen selbst verlässt. Die indirekte Steuerung steuert allerdings durch die Modifikation der Bedingungen, was das das Lebewesen tut.
   
Die indirekte Steuerung ist deswegen eine Art, "wie von selbst" zu erreichen, was geschehen soll. Die Lebewesen aber tun es selbst und erleben es als ihre eigene Tat. Aus der Sicht der Lebewesen tun sie selbst, was aus der Sicht des Biotechnologen "wie von selbst" geschieht. Denn auf die veränderten Bedingungen reagieren die Lebewesen von selbst so, dass sie selbst anders handeln. Auf diesen Mechanismus kommt es in der indirekten Steuerung an.
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Die indirekte Steuerung ist deswegen eine Art, "wie von selbst" zu erreichen, was geschehen soll. Die Lebewesen aber tun "selbst", was sie tun, und erleben es als ihre eigene Tat. Aus der Sicht der Lebewesen tun sie "selbst", was aus der Sicht des Biotechnologen "wie von selbst" geschieht. Denn auf die veränderten Bedingungen reagieren die Lebewesen "von selbst" so, dass sie "selbst" anders handeln. Darauf kommt es bei der indirekten Steuerung an.
   
Im Unternehmen gilt es, die Handlungsumgebung der Beschäftigten durch Modifikation der Bedingungen so einzurichten, dass sie darauf möglichst produktiv reagieren. Die Arbeitssituation wird als eine "Umwelt" der Beschäftigten betrachtet. Diese "Umwelt" wird als eine Gesamtheit der Bedingungen angesehen, die sich im Einzelnen modifizieren lassen. Die Kunst der Unternehmensleitung besteht nun darin, die "Umweltbedingungen" der Beschäftigten so einzurichten, dass die Beschäftigten "von selbst" so reagieren, dass sie "selbst" das tun und es in der Form tun, was getan werden soll. (Es ist dies der "Vorteil" des Begriffs "Umwelt" gegenüber dem Begriff "Natur", dass die Umwelt modifizierbar ist, weil sie nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit darstellt und aus verschiedenen modifizierbaren Bedingungen zu bestehen scheint.) Die Beschäftigten reagieren "selbst" - durch ihren eigenen Antrieb und ihre eigene Energie - so, wie die Unternehmensleitung das geplant hat. Was aus der Sicht der Beschäftigten ihr eigenes Tun ist, das ist aus der Sicht der Unternehmensleitung etwas, was sie "wie von selbst" tun. Denn es ist eine - auf dem Umweg der Modifikation der Bedingungen des Tuns erreichte - Steuerung dessen, was die Beschäftigten im Unternehmen "von selbst" tun, wenn sie zusammenarbeiten.
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Im Unternehmen wird die Handlungsumgebung der Beschäftigten durch Modifikation der Bedingungen so eingerichtet, dass sie darauf möglichst produktiv reagieren. Die Arbeitssituation stellt eine Art "Umwelt" der Beschäftigten dar. Diese "Umwelt" wird als eine Gesamtheit der Bedingungen angesehen, die sich im Einzelnen modifizieren lassen. Die Kunst der Unternehmensleitung besteht nun darin, die "Umweltbedingungen" der Beschäftigten so einzurichten, dass die Beschäftigten "von selbst" so reagieren, dass sie "selbst" das tun, was geschehen soll. (Es ist dies der "Vorteil" des Begriffs "Umwelt" gegenüber dem Begriff "Natur", dass die Umwelt modifizierbar ist, weil sie nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit darstellt und aus verschiedenen modifizierbaren Bedingungen zu bestehen scheint.) Die Beschäftigten reagieren "selbst" - durch ihren eigenen Antrieb und ihre eigene Energie - so, wie die Unternehmensleitung das geplant hat. Was aus der Sicht der Beschäftigten ihr eigenes Tun ist, das ist aus der Sicht der Unternehmensleitung etwas, was sie "wie von selbst" tun. Denn es ist eine - auf dem Umweg der Modifikation der Bedingungen des Tuns erreichte - Steuerung dessen, was die Beschäftigten im Unternehmen "von selbst" tun, wenn sie zusammenarbeiten.
   
 
[[Die Unbewusstheit ist Bedingung der "indirekten Steuerung"]]
 
[[Die Unbewusstheit ist Bedingung der "indirekten Steuerung"]]

Version vom 17. Juli 2008, 19:43 Uhr

Was bedeutet indirekte Steuerung im Unternehmen?

"Indirekte Steuerung" ist ein Bild aus der Biotechnologie. In der Biotechnologie werden Lebensprozesse von Lebewesen so gesteuert, dass sie "wie von selbst" etwas tun, was im Sinne der Menschen ist, die diese Lebewesen für ihre Zwecke einsetzen. Dabei werden die Lebewesen nicht trainiert, sondern ihre künstlich eingerichtete "Umwelt" wird vom Biotechnologen so eingerichtet oder modifiziert, dass die Lebensprozesse dieses Lebewesens "wie von selbst" zu den gewünschten Resultaten führen. (Berühmte Beispiele dafür sind die Wirkungen des Hefepilzes im Brotteig, der Bierhefe beim Bierbrauen oder des Kefirpilzes.) Die Aufgabe des Biotechnologen ist es, die "Umwelt"-Bedingungen so einzurichten, dass das gewünschte Produkt tatsächlich entsteht. Er erreicht das durch die Modifikation der Bedingungen, die das Lebewesen als seine Umwelt vorfindet. (Er erhöht die Temperatur, er erhöht den Anteil an x in der Umwelt-Atmosphäre etc.) Durch die Modifikation der Bedingungen des Tuns der Lebewesen steuert er indirekt (nicht durch Anweisung, sondern durch über die Modifikation der Umwelt-Bedingungen gelieferte "Informationen"), was geschieht. "Indirekt" ist diese Steuerung, weil sie nicht das Verhalten selbst dirigiert, sondern sich auf die Kraftentfaltung der Lebewesen selbst verlässt. Die indirekte Steuerung steuert allerdings durch die Modifikation der Bedingungen, was das das Lebewesen tut.

Die indirekte Steuerung ist deswegen eine Art, "wie von selbst" zu erreichen, was geschehen soll. Die Lebewesen aber tun "selbst", was sie tun, und erleben es als ihre eigene Tat. Aus der Sicht der Lebewesen tun sie "selbst", was aus der Sicht des Biotechnologen "wie von selbst" geschieht. Denn auf die veränderten Bedingungen reagieren die Lebewesen "von selbst" so, dass sie "selbst" anders handeln. Darauf kommt es bei der indirekten Steuerung an.

Im Unternehmen wird die Handlungsumgebung der Beschäftigten durch Modifikation der Bedingungen so eingerichtet, dass sie darauf möglichst produktiv reagieren. Die Arbeitssituation stellt eine Art "Umwelt" der Beschäftigten dar. Diese "Umwelt" wird als eine Gesamtheit der Bedingungen angesehen, die sich im Einzelnen modifizieren lassen. Die Kunst der Unternehmensleitung besteht nun darin, die "Umweltbedingungen" der Beschäftigten so einzurichten, dass die Beschäftigten "von selbst" so reagieren, dass sie "selbst" das tun, was geschehen soll. (Es ist dies der "Vorteil" des Begriffs "Umwelt" gegenüber dem Begriff "Natur", dass die Umwelt modifizierbar ist, weil sie nur einen Ausschnitt der Wirklichkeit darstellt und aus verschiedenen modifizierbaren Bedingungen zu bestehen scheint.) Die Beschäftigten reagieren "selbst" - durch ihren eigenen Antrieb und ihre eigene Energie - so, wie die Unternehmensleitung das geplant hat. Was aus der Sicht der Beschäftigten ihr eigenes Tun ist, das ist aus der Sicht der Unternehmensleitung etwas, was sie "wie von selbst" tun. Denn es ist eine - auf dem Umweg der Modifikation der Bedingungen des Tuns erreichte - Steuerung dessen, was die Beschäftigten im Unternehmen "von selbst" tun, wenn sie zusammenarbeiten.

Die Unbewusstheit ist Bedingung der "indirekten Steuerung"