Arbeit oder Arbeiten

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Arbeit oder Arbeiten

Es ist ein Unterschied, ob man von "Arbeit" spricht oder von "Arbeiten". Dieser Unterschied ist so groß, dass es sich lohnt, ein wenig darüber nachzudenken.

"Arbeit"

In Gesetzen wird in der Regel von "Arbeit" gesprochen. Der "Arbeitgeber" gibt Arbeit, der Arbeitnehmer nimmt die Arbeit und führt sie aus. In diese Redeweise ist "Arbeit" ein Gegenstand, der dem Arbeitgeber gehört. Arbeit in diesem Sinne sind dann meist gleichbedeutend mit Arbeitsplätzen oder Arbeitsbedingungen. Der "Arbeitgeber" ist Inhaber der Arbeitsplätze und gibt sie dem "Arbeitnehmer". Die Arbeitsplätze entscheiden dann darüber, wie die "Arbeit" ist. Dasselbe gilt für die Arbeitsbedingungen. Die Arbeitsprozesse werden vom "Arbeitgeber" geplant und von den "Arbeitnehmern" ausgeführt.

"Arbeit" wird technisch betrachtet. Es handelt sich um technische Anlagen, die bestimmte technische Fertigkeiten und Fähigkeiten und bestimmte Formen der Zusammenarbeit seitens der Beschäftigten erfordern. Diese technischen Prozesse werden vorab bereitgestellt und organisiert. Den Beschäftigten fällt eine bestimmte Funktion im Rahmen dieser technischen Prozesse zu. Sie sind - um das mal so zhu nennen - ein Preoduktionsfaktor,m wenn auch ein nicht zu unterschätzender Produktionsfaktor. Als solcher ist die "Arbeit" Gegenstand zahlreicher Betrachtungen und tätigkeiten, etwa der "Arbeitsvorbereitung", der "Arbeitswissenschaft" oder der "Arbeitsorganisation". Diejenigen, die sich dieser Redeweise bedienen, sehen die Arbeit als einen Gegenstand, den es so oder so zu organisieren, zu gestalten, einzurichten etc. gilt. Diese Betrachtungsweise trennt als die Arbeit von den Beschäftigten und behalndelt sie als etwas eigenständ Existierendes.

Dieser so verstandenen "Arbeit" stehen die Menschen gegenüber, die zunächst ohne "Arbeit", d.h. "arbeitslos" sind. Denn die "Arbeit" befindet sich im Besitz des "Arbeitsgebers", und nur wenn der "Arbeitgeber" die Arbeitskraft eines Menschen kauft und sie auf diese Weise mit den anderen Produktionsfaktoren in Verbindung tritt, "hat" ein Mensch "Arbeit", oder - wie es auch absurderweise heißt - ist er Besitzer eines "Arbeitsplatzes". Obwohl die Menschen im Kapitallismus vorausgesetzter Weise "arbeitslos" sind, weil sie sonst ihre Arbeitskraft nicht verkaufen müssten, Werden nur solche MEnschen als "arbeitslos bezeichnet, die dem "Arbeitsmarkt" zur Verfügung stehen, weil sie nicht von einem "Arbeitgeber" gekauft sind, aber sonst alle Kriterien erfüllen, um zur "Arbeit" zu gehen. Daran ist so viel richtig, dass Menschen nur über Arbeitskraft verfügen, weil sie von den Mitteln, durch die sie ihre Arbeitskraft betätigen könnten, getrennt sind. Sie müssen also ihre Arbeitskraft an einen "Arbeitsgeber" verkaufen können, damit sie wirklich arbeiten können.

"Arbeitsfähigkeit" heißt also so viel, die Fähigeit besitzen, seine Arbeitskraft verkaufen zu können. Geht es also unm die Erhaltung der Arbeitsfähigkeit, so geht es für die Beschäftigten darum, etwas zu haben, was sie dem "Arbeitgeber" verkaufen können. Beschäftigungsfähigkeit ist darüber hinaus die Fähigkeit, innerhalb eines Unternehmens als Arbeitskraft "angewendet" werden zu können, d.h. mit bestimmten brauchbaren Fähigkeiten in einem Unternehmen verwendbar zu sein.

All diese Betrachtungsweisen sind davon bestimmt, dass man den Standpunkt eines Unternehmens einnimmt und von dort auf die Arbeit als einen Gegenstand blickt.

Absurd ist es auch, wenn man diese Betrachtungsweise der "Arbeit" als Gegenstand festhält und dann von "Subjektivierung von Arbeit" spricht, wie es einige Soziologen tun. Um diese Absudität sowohl als solche wie in ihrer Herkunft besser verstehen zu können, ist es wichtig, sich zu fragen, wovon man spricht, wenn man von "Arbeiten" spricht.

Arbeiten